Anwendungen für recyceltes PA

Welche Produkte können aus recyceltem PA hergestellt werden?

PA hat eine hohe Festigkeit, Zähigkeit und Steifigkeit, gute Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit sowie eine hohe Barriere gegen Sauerstoff, Fette und Öle. Auf der anderen Seite ist PA ein hydrophiler Kunststoff, der Wasser absorbiert. Wie stark diese Eigenschaft ausgeprägt ist, hängt von der Art des verwendeten PA ab und muss bei der Verarbeitung und Anwendung berücksichtigt werden.

Insgesamt bietet PA ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und wird in der Regel durch Spritzgießen, Lasersintern oder zur Herstellung von Folien und Fasern verarbeitet. Je nach Typ wird PA als ungefülltes Harz oder mit Füll- oder Verstärkungsstoffen (Mineralien, Glaskugeln, Glasfasern) zur Herstellung von Kunststoffteilen für die Automobil-, Elektro- und Elektronik- oder allgemeine Industrie verwendet. 

Typische Anwendungen sind Motorabdeckungen, Antriebsstränge, Schalter, industrielle CEE-Steckverbinder, Elektrowerkzeuge, Eisenbahnpads, Skiverschlüsse, Rollen, Steckverbinder, Gehäuse, Befestigungselemente, Schraubanker, Luftkanalsysteme, Ölsensoren, Befestigungssysteme, Gehäuse, Verbundholz, technische Textilien oder Bekleidungstextilien, Isolierplatten usw. Zusätzlich Non-Food-Qualitäten kann PA in einigen Fällen auch in lebensmittelgeeigneten Verpackungen verwendet werden. 

R-PA Materialeigenschaften

Was sind die Vor- und Nachteile von recyceltem PA?

Reines PA ist in verschiedenen Typen erhältlich, die sich aufgrund der verwendeten Monomere und der Länge der Polymerkette in ihrer Struktur unterscheiden. Die am häufigsten verwendeten Typen sind PA6 und PA6.6, die für ihre hohe Haltbarkeit und Festigkeit bekannt sind. Weitere verfügbare Typen sind PA4.6, PA6.10, PA6.12, PA10.10, PA12 oder das biobasierte PA11. Alle PA-Typen sind technisch recycelbar.

Die derzeit kommerziell erhältlichen PA-Rezyklate können durch mechanisches, physikalisches (lösungsmittelbasiertes) oder chemisches Recycling hergestellt werden. Die meisten der kommerziell erhältlichen PA-Rezyklate basieren auf postindustriellen Abfällen oder Post-Verbraucher-Abfällen aus der Verpackungsindustrie. Die postindustriellen PA-Rezyklate weisen einen sehr hohen Reinheitsgrad auf, und ihre Eigenschaften entsprechen oft denen von neuem PA. Daher weisen diese Rezyklate eine gute Qualität und Stabilität auf. Dies ermöglicht ihren Einsatz für hochwertige Anwendungen.

Neben den ungefüllten PA-Rezyklaten gibt es Rezyklate mit unterschiedlichen Anteilen an Füllstoffen wie Glasfasern, Glaskugeln oder Mineralien. Die Verarbeitungs- und Materialeigenschaften von PA-Rezyklaten hängen vom PA-Typ sowie vom Recyclingverfahren ab und können durch Zusätze wie Wärme-, Licht- oder Verarbeitungsstabilisatoren, Füll- und Verstärkungsstoffe, Nukleierungsmittel, Fließverbesserer, Kettenverlängerer und Schneidmittel usw. weiter verbessert werden.

PA für Recycling

Welche Ausgangsmaterialien können für das PA-Recycling verwendet werden?

Bei den PA-Rückständen handelt es sich in der Regel um nicht lebensmitteltaugliche Abfallstoffe. Bei den postindustriellen Rohstoffen für die verschiedenen PA-Typen handelt es sich meist um vorsortierte Abfälle, die bei der Herstellung von Kunststoffartikeln auf PA-Basis durch Spritzgießen anfallen. Dieses Ausgangsmaterial enthält häufig PA mit unterschiedlichen Anteilen an Füll- und Verstärkungsstoffen in einer Größenordnung von 15 bis 50 Gew.-%. Andere Quellen sind Faserabfälle, Späne aus gegossenen Polyamiden (PA6, PA12) und ungefüllte Materialien aus der Extrusionsverarbeitung (z. B. Verpackungsfolien).

Ungefüllte oder gefüllte/verstärkte PA-Rezyklate sind in der Regel als Mahlgut, Regranulat oder Recompound erhältlich.